Ü50 Kabinengeflüßter (41.) von Gottfried Weise

10. September 2017

Gottfried WeiseWie sieben kleine Timo Werners

Es war einfach nur traurig: Die Fortuna beim 2:9 gedemütigt und nach allen Regeln der Kunst von den Blau-Weißen ausgespielt.“ Gegen das flinke und technisch präzise Doppelpass-Spiel hatten wir keine Chance“, analysierte Capitano Jörg Rieck treffend: Volleykracher, Seitfallzieher – fast jeder Schuss ein Tor! Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn Jockel  nach wenigen Sekunden nicht am Innenpfosten gescheitert wäre und die Gäste nicht postwendend  mit ihrer ersten Highspeed-Aktion das 0:1 erzielt hätten. Als kurz danach Hockie Hallmann mit einer nur schwer nachvollziehbaren Kreation Blau-Weiß zum 0:2 einlud, waren praktisch alle Messen gesungen. Man konnte das (Notiz-) Buch zuklappen. 

Aber nur noch einmal zur sensiblen Position des Torhüters. Hocki gehört eigentlich zur Fraktion der Feldspieler. Trotzdem nimmt er die undankbare Rolle des Ab-und-zu-Keepers an, wenn der „linienstarke“ Torsten Vonhoff  nicht zur Verfügung steht. Im Vorjahr konnte  Fortuna lange auf Old Henry Rembach setzen, der eine überragende Saison spielte. Leider kugelte sich der „Lange“ im April die Schulter aus. Der Verlust des Strafstosskillers tat und tut weh. Old Henry konnte auch einmal ein Spiel allein gewinnen. Und er hatte so seine spezielle Kommunikationsstrategie: „Als Torhüter musst du auch ständig reden, die Jungs vor dir wach halten. Es geht ja manchmal um Zehntelsekunden. Ich habe nicht gequatscht, weil mir einfach so war, Ne, ne.“ Kann man mit einer Rückkehr rechnen ? „Es kribbelt zwar“, gab er zu. „Aber nach der dritten OP an der Schulter muss ich das Risiko abwägen. Immerhin muss ich noch ein paar Tage arbeiten.“

Wie Old Henry so machte such auch der einstige Spielgestalter und Defensivorganisator Micha Schuth seine Gedanken zum Desaster. „Spiele werden in der Abwehr gewonnen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings muss man bedenken, dass Blau-Weiß heute Abend mindestens eine Klasse besser war.“

Gegen den Turbo-Fußball fand Fortuna nie eine Einstellung. Man konnte das Gefühl haben, als würden sieben kleine Timo Werners die Fortuna vom Rasen fegen. Überragend Uwe Gentsch im Mittelfeld, der auch schon mit Andreas Thom im Traditionsteam von Hertha BSC kickte. Umso mehr der rasend schnelle Ballbesitzfussball der Gäste bewundert werden konnte, so sehr machten sich bei Fortuna sarkastische Stimmen breit. Torsten Schrumpf  wurde beim 0:5 mit der Order aufs Feld geschickt: „Torsten, brauchst nur 5 Dinger machen.“ Doppeltorschütze Heiko Schickgram fand das 2:9 „nicht unbedingt lustig. Schon in der letzten Saison haben wir die Verbandsliga nur mit Ach und Krach gehalten.“ Angreifer Peter Wichmann: „Wir müssen gucken, wo wir die schnellsten Spieler am besten positionieren.“ Coach Jürgen Hinz, geknickt in der Kabine, appellierte: „ Diese Schlappe muss schnell aus den Köpfen. Jungs, wir können das besser.“ Vielleicht schon Montagabend in Neukölln.

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