Kabinengeflüster 1. Ü50 XXXVI von Gottfried Weise

5. Oktober 2016

Gottfried Weise„Haste jesehn, wie Madjer“

 

Wenn einem Journalisten nichts einfällt, dann beginnt er mit dem Wetter. So sieht man`s halt verächtlich in der Branche. Aber manchmal ist es nicht nur eine Verlegenheit. Der letzte Septembertag, mit all seinen Farben des hereinbrechenden Herbstes, passte wunderbar zum satten Grün des neuen Spielfeldes. Da ahnte noch keiner, dass auch ein Kellerduell der Altliga Ü 50 Am Grabensprung durchaus ein Genuss werden könnte: Fortuna Biesdorf gegen 1. FC Union Berlin.

Der Teamchef Peter Wichmann hatte die Marschroute ausgegeben:

„Safety first“. Das war auch nachzuvollziehen, denn in der vergangenen Saison musste die Fortuna einfach zu viele Gegentore kassieren. Capitano Jockel Rieck  und Co-Trainer Müllex gingen aggresiv, aber nicht brutal in die Zweikämpfe, sorgten so dafür, dass Keeper Gernot Hallmann einen ruhigen Abend hatte. Nach der zehnminütigen Abtastphase kamen dann die ersten Signale: Auf und nach vorn. Torsten Schrumpf  hatte im Minutentakt gleich drei dicke Möglichkeiten auf dem Schlappen, „Torsten, der nächste sitzt“, stachelte Müllex an. In der Tat: Beim vierten Versuch klappte es „und sogar mit rechts“, kam es lästernd von den „Rängen“. Fortan kombinierte die Fortuna flott und hübsch anzuschauen. Viele präzise Diagonalbälle kamen von „Schimanski“ Peter Wichmann. Noch vor Jahren kaum zu bremsender Torjäger, heute zentraler Koordinator, beinahe in der früheren Rolle von Micha Schuth. Kurz vor der Halbzeit, im psychologisch günstigen Moment, wie die Reporter meinen, erhöhte Sveni Küchler zum verdienten 2:0. Es war ihm zu gönnen, der länger verletzt war, sich dabei der Mannschaft stets als lustiger „Fahnenschwinger“ zur Verfügung stellte.

Dass Torsten zu diesem Zeitpunkt nur am Spielfeldrand einen kräftigen Schluck nahm, ein Tor vom Kollegen ansehen musste, trieb ihn zu der klaren Ansage: „In der zweiten Halbzeit binde ich den Sack zu“.

Gesagt, getan: Mit dem Hacken zum 3:0. Torsten in seiner nicht ganz unbescheidenen Art: „Haste jesehn, wie einst Madjer“! ( Für die Internet-Generation sei erzählt. Es war einmal ein Jahr 1987, als ein Algerier, Madjer, in Diensten des FC Porto ein Tor mit dem Hacken beim 2:1 gegen Bayern München im Europacupfinale  gelang.) Es war eindeutig der Tag von Torsten, er traf auch noch zum 4:0. Torinstinkt, kann man nicht erlernen. „Mann, Torsten, ick renn`mir den Wolf und krieg das Ding nicht rein und du kommst und triffst“. Der Frust war schon zu verstehen, denn Andrè Weise hätte auch der Matchwinner sein können, wenn er nicht drei Chancen hätte liegenlassen. Damit versäumte die Lauf-Biene, das Sahnehäubchen auf eine spielstarke Leistung zu setzen. Diese vollbrachte mit sehenswerten Soloritten über die rechte Seite Capitano Jockel Rieck. Zudem in der Defensive eine Bank! Insgesamt war es eine sehenswerte Teamleistung: Als Gernot  in der Kiste einmal gefordert wurde, war er da („ Henry kann ruhig noch ein paar Wochen in Südafrika bleiben“). Zurecht lobte der Teamchef das ideenreichte Spiel von Jürgen Klawe, das sichere Passspiel vom Oldie Hans-Joachim Fink.

Alle hatten an diesem farbigen Abend ihren Spass – von Fortuna-Urgestein Uwe Rutenberg („Das ist mein Baby – die Fünfziger“) bis zum Erzgebirgsfan aus Aue, Holger Weigel. Der gute Geist der Truppe zeigte sich auch darin, dass derzeit verletzte Spieler wie Uli Berger oder Thomas Radatz als Kiebitze entdeckt wurden. Kommen sie und andere zurück ( Heiko Schickgram, Henry Rembach, Karsten Röwer u.a.), dann gibt es noch eine  Menge Potential nach oben. Fest steht: Mit der Rückholaktion von Torsten hat das Trainer-Duo Peter Wichmann und Jörg Müllex  einen optimalen Griff getan. Der Herbst

kann kommen…

 

 

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